Vom Korn zum Brot

Nachdem die vierte Klasse vor einem Jahr den Pflug durch den schweren Ackerboden gezogen und die Samenkörner ausgesät hatte, um neugierig gespannt noch vor dem Winter auf die ersten Keimblätter der aufgehenden Saat zu warten, durften die nun Neunjährigen kurz vor den Sommerferien die Ernte einfahren. Mit traditionellen Werkzeugen wie der Sichel schnitten die Schüler das Getreide und bündelte es zu Garben. Die „Spreu vom Weizen zu trennen“ bewerkstelligten die Schüler  in der zweiten Woche nach den Ferien mit  Dreschflegeln. Neben einer gewissen körperlichen Kondition beanspruchte diese Arbeit ein hohes Maß an Umsicht und Rhythmusgefühl. Als Höhepunkt dieses über ein ganzes Jahr hindurchgetragenen Prozesses belohnten sich die Schüler am Ende selbst: Das gemahlene Getreide wurde durch viele fleißige Hände  geknetet, geformt und in den Backraum des holzbefeuerten Backhäuschens eingeschossen, so das ein jedes Kind schlussendlich sein selbstgebackenes Brot mit nach Hause nehmen durfte.